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Botulinumtoxin - Allgemeine Informationen(Botulinumtoxin generalEnglish Version)

Viele haben schon etwas von Botulinumtoxin gehört. Leider wird auch viel Unsinn dazu verbreitet. Ich möchte einige fundierte Informationen zu dieser interessanten und oftmals segensreichen Substanz vermitteln um den Patienten die Entscheidung über eine Botulinumtherapie bei bestimmten medizinischen oder kosmetischen Problemen zu erleichtern. Dies ersetzt natürlich nicht das vertrauensvolle ärztliche Gespräch und eine entsprechende Untersuchung durch einen kompetenten Arzt welche einer entsprechenden Behandlung immer vorangestellt werden muss.

Botulinumtoxin, oder BTX ist eigentlich ein natürlich vorkommendes Gift, ein sogenanntes Neurotoxin. Es wird von dem (anaeroben) Bazillus Clostridium botulinum gebildet und erreichte traurige Berühmtheit durch den gelegentlich als Lebensmittelvergiftung nach Genuss verdorbener Lebensmittelkonserven auftretenden Botulismus. Dieser macht sich zunächst durch Doppelbilder (Lähmung der sehr empfindlichen Augenmuskeln) bemerkbar und kann im ungünstigsten Fall den Betroffenen später durch Atemlähmung umbringen. Das Botulinumtoxin wirkt lähmend auf die sogenannte motorische Endplatte der Muskulatur. Erst wenn neue Endplatten gebildet werden, funktioniert der Muskel wieder. Die Substanz wirkt also sehr lange, d.h. mehrere Monate. Diese Substanz kann in den richtigen Händen aber auch segensreich verwendet werden. Zumeist denkt man hier an die kosmetische Faltentherapie aber wichtiger noch ist die Behandlung von schmerzhafter Spastik und anderen neurologischen Erkrankungen. Bei allen auch im Folgenden aufzuführenden Therapien wird eine Muskellähmung verursacht. Diese wird jedoch gezielt angewandt und die verwendete Dosis ist äußerst gering, so dass die der erwünschte Erschlaffungseffekt in kranken bzw. betroffenen Muskel maximal ist, gesunde bzw. nicht betroffene Muskeln jedoch geschont wer Also keine Angst, in den richtigen Händen bringt dieses Mittel Segen und Hilfe. Sollten Sie sich jedoch in nicht professionelle Hände begeben, kann das Ergebnis sehr enttäuschend sein oder Ihnen sogar schaden.

Bei folgenden Problemen wird BTX mit Erfolg angewandt:

  • Faltenbehandlung
  • Behandlung der übermäßigen Schweißbildung (Achsel, Hände, Füße, Gesicht) – Hyperhydrosis
  • Behandlung übermäßiger Speichelbildung – Hypersalivation (z.B. Patienten auf der Intensivstation)
  • Behandlung von Dystonien - unwillkürliche, den Patienten sehr belastende Muskelzuckungen
  • Behandlung von Spastik, also extremen schmerzhaften Muskelkrämpfen in den Armen und Beinen sowie im Gesicht
  • Behandlung von Schmerzzuständen aufgrund von Muskelverspannungen (Hals/Nackenbereich, Lendenwirbelsäule)
  • Behandlung unschöner und schmerzhafter Narben
  • Behandlung von Spasmen und Fissuren im Blasen-, Anal- und Vaginalbereich

    Die größten Erfahrungen bestehen bei der Faltentherapie sowie mit der Dystonie- und Spastik-Behandlung. Die anderen genannten Therapien sind eher „Neuland“ bzw. weniger gebräuchlich, so dass man nur den Rat geben kann kritisch zu hinterfragen und professionellen Rat einzuholen. Wenn “wundersame Heilungen“ oder „revolutionäre Erfolge“ versprochen werden, ist Zurückhaltung angezeigt.
    Eine typische Behandlung beinhaltet die eingehende Untersuchung, eine aufklärende Beratung über Chancen und Limits der Methode und die nahezu schmerzlose Injektion ggf. an mehreren Injektionspunkten. Nach wenigen Tagen (3-6) tritt dann die Wirkung ein. Diese hält etwa drei bis vier Monate an. Dieser Zeitraum kann aber variieren und erheblich länger, allerdings auch kürzer sein. Die einzelnen Präparate unterscheiden sich erheblich in der Dosierung aber auch geringfügig in der Zeit bis zum Wirkungseintritt und der Wirkungsdauer. Das bedeutet z.B., dass 10 Einheiten des einen Medikaments eine völlig andere Dosierung darstellen als 10 Einheiten des anderen verfügbaren Produktes.
    Welches Präparat und welche Dosierung für Sie ideal sind, kann nur im vertrauensvollen Gespräch bestimmt werden. Über einen komplizierten Mechanismus blockiert das Toxin BTX unwiderruflich die motorischen Endplatten (Acetylcholinsystem) – Es resultiert eine lokalisierte Muskellähmung.

    Dosierung: variiert in Abhängigkeit von Therapieziel und Lokalisation (z.B. Kosmetik – wenig, Spastik – viel) Sicherheit und Nebenwirkungen: Die Therapie mit Botulinumtoxin ist in erfahrenen Händen praktisch ungefährlich. Die für den Menschen potentiell tödliche Dosis liegt mehrere Zehnerpotenzen über der therapeutischen Dosis. Mögliche Nebenwirkungen werden im Vorfeld besprochen und können durch kritische und professionelle Anwendung im Allgemeinen vermieden werden.

    Wirkschema BTX

  • Für einen individuellen Beratungstermin benutzen Sie bitte die Links im oberen Bereich der Homepage!

    Dr.med. J.-A. Horaczek

    post@horaczek.de   www.horaczek.de   www.neurodoc.eu

     

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